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POP 11 online

Das Heft 11 von »Pop. Kultur und Kritik« ist jetzt online und steht frei zur Verfügung. Neben Beiträgen von Regine Buschauer, Diedrich Diederichsen, Thomas Hecken, Mascha Jacobs, Maren Lickhardt, Niels Werber und vielen mehr (hier geht es zum Inhaltsverzeichnis), gibt es auch zwei Texte von mir: »YouTube-Formate zwischen Professionalität und Dilettantismus« (PDF kann hier heruntergeladen werden)

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»Clean-Pop als ›Safe Space‹ der Mode« (PDF kann hier heruntergeladen werden) Einen kurzen Auszug daraus bereits hier: »›Weiß‹ ist mit seinem Assoziationsfeld mittlerweile Bestandteil verschiedener politischer Kampfbegriffe. Der durchaus negativen Einordnung ›alte weiße heterosexuelle Männer‹ von linksalternativer Seite steht mit ›Generation Snowflake‹ eine abwertende Metapher von rechter Seite entgegen, mit der die politische Kritik an Sexismus und Rassismus als Ausdruck verzärtelter Reinheitsbestrebungen denunziert wird. Der Ausdruck ›Snowflakes‹ soll die Ansprüche der ›political correctness‹ und die mit ihnen verbundenen aktuellen Aktionen an US-amerikanischen und britischen Hochschulen entwerten. In den Augen ihrer Kritiker erscheinen die ›Snowflakes‹ als übersensibel, wollen sie doch jeden ›Trigger‹ vermeiden, der ihre Gefühle angreifen könnte. Seit einigen Jahren wird an amerikanischen Hochschulen bereits diskutiert, inwiefern Lehrstoff, der möglicherweise ethnische, sexuelle oder religi.se Empfindungen von Menschen verletzt, durch ›trigger warnings‹ markiert werden sollte. Damit verbunden ist das Konzept der ›safe spaces‹, die all jene, die sich in ihnen aufhalten, vor diskriminierendem Verhalten schützen sollen. Genau gegen sie richtet sich der ›Snowflakes‹-Vorwurf, ihnen droht unmittelbar die Beschimpfung als ›Gutmenschen‹, ›Gesinnungspolizisten‹ oder ›Meinungsdiktatoren‹, eine Einordnung und Bewertung, die ungefähr so schnell erfolgt, wie auf der anderen Seite von ›politisch-korrekter‹ Warte der Rassismusvorwurf ins Feld geführt wird <...>

. Clean-Pop wirkt vor dem Hintergrund solcher Diskussionen wie ein visueller ›safe space‹. Wenn das Haar in märchenhaft-pastellfarbenen Tönen gefärbt oder mit aufblasbaren Einhorn-Luftmatratzen über den Pool gepaddelt wird, bleibt die Wirklichkeit bewusst aus- und abgeblendet – was im Gegenzug viele den Befürwortern der ›safe spaces‹ vorwerfen und auch Perry in ihrem Video kritisch zum Ausdruck bringt. Denn genau darauf bezieht sich die Refrainzeile nicht nur in theoretischer, sondern auch in ästhetischer Hinsicht: .So comfortable, we live in a bubble, a bubble. So comfortable, we cannot see the trouble, the trouble. Mit den Farben und Motiven einer Fantasy-Welt legt

man sich nicht fest auf eine Gegebenheit, nicht auf blond oder brünett, schwarz oder weiß, wird eine Art fiktiver Avatar, völlig jenseits von Geschlecht und Herkunft. Ein Bild, über das ein Filter gelegt wird, der sich immer wieder und bedarfsweise wechseln lässt.«

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