Eine 85-jährige Amerikanerin hat das Internet erobert. Ruth Bader Ginsberg ist Juristin, führende Anwältin der American Civil Liberties Union – einer Bürgerrechtsunion – und arbeitet als Richterin am Supreme Court, dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, wo sie sich unter anderem immer wieder für Gleichberechtigung eingesetzt hat. Feministinnen und Feministen verehren die Richterin für ihren Kampf gegen Diskriminierung – insbesondere von Frauen und Minderheiten. Mittlerweile ziert ihr Porträt T-Shirts, Postkarten, Kaffeebecher und Einkaufsbeutel und Ruth Bader Ginsberg wurde Gegenstand mehrerer Biographien. Wie sie zu solch einem Medienstar geworden ist, wird sogar in einem Dokumentarfilm erzählt, der gerade in amerikanischen Kinos läuft:
Außerdem wird „Notorious R.B.G.“, wie sie in Anlehnung an den Rapper „Notorious B.I.G“ von ihren Fans genannt wird, als popkulturelle Ikone in den Sozialen Netzwerken gefeiert.
Warum sie von den sogenannten ‚Digital Natives‘ so verehrt wird, darüber habe ich mit Timo Grampes im Deutschlandfunk Kultur gesprochen:
„Ginsberg zu einem Meme zu machen, ist vielmehr eine Würdigung als ein Witz. Man erweist ihr damit Ehre, ihrer erstaunlichen Biografie, ihren herausragenden Leistungen, den Veränderungen, an denen sie mitgewirkt hat, und für die Themen, für die sie sich stark gemacht hat. Ich würde es sogar als eine digitale Denkmalsetzung bezeichnen.“
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